Der St. Georgs-Orden ist ein dynastischer Hausorden und vereint ritterliche Tradition mit der Idee eines vereinten Europas im Sinne Otto von Habsburgs politischer Ideen. Die Wurzeln des Ordens reichen weit zurück, nicht entsprechend einer ununterbrochenen Kontinuität, doch in der Fortführung eines Ideals christlichen Rittertums. Die Geschichte des Georgsordens in Mitteleuropa beginnt im Königreich Ungarn des 14. Jahrhunderts, erlebt seine Blütezeit als habsburgischer Hausorden zu Beginn der Neuzeit und als dynastischer Hausorden des 21. Jahrhunderts im Auftrag von SKKH Erzherzog Otto und seinem Sohn SKKH Karl von Habsburg erneuert fortgeführt. 2008 wurde in München ein erstes Ordenskapitel gewählt.
1337 gründete Herzog Otto der Fröhliche (1301–1339) eine Rittergesellschaft, die Societas Templois. Versammlungsort war die Georgskapelle der Wiener Augustinerkirche, bis 1378 werden dort liturgische Versammlungen des Ordens erwähnt. Otto der Fröhliche, Gründer des ersten, mit dem Heiligen Georg verbundenen Ritterorden, starb im von ihm gestifteten Kloster Neuberg an der Mürz und wurde dort auch begraben.
1462 wurde Kaiser Friedrich III. von aufständischen Bürgern in der Wiener Hofburg belagert. Er gelobte bei einem glücklichen Ausgang die Gründung eines dem Heiligen Georg geweihten Ritterordens zur Abwehr der Türken. 1468 reiste der Kaiser nach Rom, wo Papst Paul II. die Gründung des Ordens bestätigte. Am 1. Jänner 1469 wurde die Stiftungsbulle des Ordens ausgestellt, erster Hochmeister wurde Johann Siebenhirter, ein enger Vertrauter des Kaisers. Sein Hochmeister-Schwert hat sich bis heute im Kärntner Landesmuseum erhalten. Ordenssitz wurde das Kloster Millstatt, das zur Hochmeisterresidenz ausgebaut wurde. In der Kirche finden sich die Epitaphe der Hochmeister Johann Siebenhirter (†1508) und dessen Nachfolger, Johann Geumann (†1533).
Kaiser Maximilian (1459–1519) war ein großer Förderer des von seinem Vater gegründeten Georgsorden. 1493 stiftete er in Innsbruck die St. Georgs-Bruderschaft, eine weltliche Verbindung, die dem Orden angegliedert sein sollte. Als Maximilian starb, ordnete er an, im Ornat eines Georgsritters beigesetzt zu werden.
Unter Maximilians Nachfolger Kaiser Karl V. wurde das Goldene Vlies zum Hausorden der Habsburger, gleichzeitig schwand das Interesse am Georgsorden. Nach dem Tod des dritten Hochmeisters 1541 wurde kein Nachfolger bestellt. 1573 wurden die Erträge der Ordensbesitzungen für das neu gegründete Grazer Jesuitenkolleg verwendet, 1598 der gesamte Ordensbesitz diesem übergeben.
Was jedoch blieb, war die Verehrung des heiligen Georgs. Kaiser Maximilian hatte diesen zum Schutzpatron des Hauses Habsburg erklärt.
1923 gründeten Offiziere der im Ersten Weltkrieg verbündeten Mittelmächte Deutsches Reich und Österreich-Ungarn eine Vereinigung. Ihre Ausrichtung war monarchistisch und stellte sich in die Tradition des Heiligen Römischen Reiches. 1927 wurden zur Vertiefung die Statuten neu angepasst und der Verband erhielt den Namen „Alter Ritterorden vom Sankt Georg genannt Orden der Vier Römischen Kaiser“. 1935 wurde der Sitz des Ordens nach Salzburg in die Ballei Österreich-Ungarn verlegt, von wo er gegen den Nationalsozialismus auftrat. 1937 wurde Prinz Johannes von und zu Liechtenstein als Ordensgouverneur eingesetzt. Nach dem Anschluss 1938 wurde auch in Österreich das Ordensvermögen beschlagnahmt und der Orden verboten.
Nach dem Krieg baute Prinz Johannes die Ordensstruktur als Verein mit dem Namen „St. Georgs-Klub“ mit Sitz in Wien wieder auf. 1960 erfolgte die Umbenennung in „Der Alte Orden vom St. Georg“. Ende der 1960er Jahre übernahm Otto von Habsburg den Ehrenschutz. Aus dem Kreis des „Alten Orden vom St. Georg“ stammen die Gründer des 2008 erneuerten „St. Georgs-Orden – Ein europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen“.
Am Ordenskonvent vom 30. April 2011 im Münster zu Neuberg a.d. Mürz wurde schließlich nach Proklamation durch den Großmeister S.k.k.H. Erzherzog Karl der "St. Georgs-Orden - Ein europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen" als Orden des Erzhauses bestätigt. Durch die Übernahme der Funktion des Großmeisters durch S.k.k.H. Erzherzog Karl setzt nun der Orden unter dem geänderten Namen "St. Georgs-Orden - Ein europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen" seine jahrhundertelange Tätigkeit fort.
Der Orden ist überparteilich, christlich, wirtschaftsliberal, wertkonservativ, karitativ und der Landesverteidigung verbunden. Sein Ziel ist es, für ein christlich-abendländisches Europa, das in Gefahr gerät seine christlichen und historischen Wurzeln zunehmend mehr zu verlieren, zu kämpfen und die historischen Verbindungen der Länder Mitteleuropas unter der Schirmherrschaft des Hauses Habsburg-Lothringen zu stärken.
Der Auftrag des St. Georgs-Orden
Der St. Georgs-Orden, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt die Verehrung des Heiligen Georgs als Schutzpatron des Rittertums, die Pflege der Ritterlichkeit und einer ritterlichen Lebensauffassung. Der Orden ist christlich. Der Orden ist europäisch, er unterstützt den multinationalen alt-österreichischen Staatsgedanken, das verstärkte Erfordernis der Kooperation mit den Staaten Zentral- und Südosteuropas und bekennt sich zu einem geeinten, selbstbewussten Europa. Der Orden ist wertkonservativ, wirtschaftsliberal und bekennt sich zur Umfassenden Landesverteidigung. Der Orden versteht sich als Teil eines wertkonservativ-europaorientierten Netzwerkes und bezieht Stellung zu politischen Themen.
Der Orden ist karitativ und bemüht, das achtfache Elend zu lindern bzw. zu bekämpfen:
• Krankheit und Verlassenheit
• Heimatlosigkeit und Hunger
• Lieblosigkeit und Schuld
• Gleichgültigkeit und Unglaube.
Eine Klarstellung zum Kaiserlich Österreichischen Franz Joseph-Orden (1849 – 1919)
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