Wie das Rote Kreuz in Kriegszeiten wie auch im Frieden die Menschen schützt und ihnen dient, so arbeitet auch Blue Shield, die durch bewaffnete Konflikte bedrohten Kulturgüter zu schützen, weil sie die kulturelle Identität einer Gesellschaft bzw. der Weltgemeinschaft manifestieren und somit das kulturelle Gedächtnis der Menschheit darstellen.
Hat der Schutz der Menschen in Kriegszeiten natürlich absoluten Vorrang, so ist der Schutz seines kulturellen Erbes eine ebenso wichtige, nämlich in die Zukunft weisende Aufgabe. Denn mit ethnischen Säuberungen laufen oft „kulturelle Säuberungen“ ganzer Regionen parallel. Nur ein Beispiel: Aktuell werden wir leider Zeugen eines bereits mehrere Jahre andauernden Bildersturms der Terroristen des so genannten Islamischen Staates, die überall, wo sie wüten können, Kulturdenkmäler vernichten und so die Geschichte auslöschen und damit auch die Zukunft zum Schlechteren verändern.
Es war Maria Theresia, die als erste Herrscherin in der europäischen Geschichte einen Befehl an ihre Armee erließ, der die Zerstörung und Plünderung von Kulturgut unterband. Heute ist die Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten aus dem Jahre 1954 mit zwei Zusatzprotokollen aus den Jahren 1954 und 1999 eine weltweite rechtliche Grundlage für den Schutz für Kulturgut im Kriegsfall. Das internationale Zeichen bzw. Emblem dieser Konvention ist das auch in Österreich sehr bekannte Blaue Shield, das Kulturobjekte markiert, die auf Basis dieser völkerrechtlichen Vereinbarung geschützt sind.
Die gleichnamige, weltweit tätige Organisation Blue Shield mit Sitz in Den Haag, die sich für den Kulturgüterschutz operativ einsetzt, bezieht ihr Mandat aus eben dieser völkerrechtlichen Grundlage und ist mit der UNESCO affiliiert. Karl von Habsburg ist seit Dezember 2008 Präsident dieser Organisation. Er koordiniert die Arbeit dieser internationalen Organisation, lenkt ihre strukturelle Entwicklung und initiiert insbesondere die Gründung von Nationalkomitees in den 196 Mitgliedsstaaten der UNESCO, vertritt die Agenden des operativen Kulturgüterschutzes auch in der UNESCO und erkundet mit seinen Expertenteams verschiedene Krisengebiete rund um den Globus, dokumentiert dort die Völkerrechtsverletzungen und insbesondere die Zerstörungen von Kulturgut. Diese Faktenerhebungen dienen der UNESCO, der UNO und den einzelnen Staaten als wertvolle Entscheidungsgrundlagen für weitere Maßnahmen in Belangen des Kulturgüterschutzes.
Eine Klarstellung zum Kaiserlich Österreichischen Franz Joseph-Orden (1849 – 1919)
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