Das Magazin „Cercle Diplomatique“ fragte Außenministerin Karin Kneissl einmal nach ihren Stärken im Außenministerjob. Die Ministerin antwortete: „Das ist kein Job, sondern ein Amt, und das ist ein Riesen-Unterschied. Ein Amt ist ein Dienst an der Öffentlichkeit, ein Job ist etwas, was man vielleicht während des Studiums gemacht hat, um Geld zu verdienen.“
Wer Medienberichte über Auftritte und Tätigkeiten von Regierungsmitgliedern aufmerksam verfolgt, wird feststellen, dass seit Jahren Minister immer mit der Partei genannt wird. Da liest man dann vom ÖVP-Wirtschaftsminister und vom FPÖ-Innenminister. Minister die nicht einer Partei angehören kann es gar nicht mehr geben. Obwohl nicht Mitglied einer Partei wird die oben zitierte Ministerin Karin Kneissl dann zur FPÖ-Außenministerin.
Nun ist es ein Faktum, dass bei Wahlen Parteien kandidieren, und diese Parteien dann ihre Kandidaten in die Ministerämter schicken. Dort aber sollten sie nicht mehr der Partei dienen, sondern dem Land, und vor allem den Bürgern des Landes. Minister kommt auch vom lateinischen Begriff ministrare, also dienen. Ein Ministeramt ist ein Dienst, nicht eine Herrschaft. Aus welchem Grund auch immer sich die Parteizuordnung bei den Ministerämtern etabliert hat, egal ob sie von PR-Strategen der Parteien durchgesetzt oder von Journalisten erfunden wurde, sie ist eine Beschreibung – und das ist das Ehrliche daran – des Zustandes der aktuellen Politik, auch wenn es Ausnahmen gibt.
Eine Korrektur dieser Gewohnheit durch die Medien durch die Weglassung der Parteinennung bei Ministernennungen würde den Zustand als solchen zwar noch nicht ändern, aber es wäre doch ein gewichtiger und alltäglicher Denkanstoß, was ein Ministeramt bedeutet. Man spricht ja auch von der Verantwortung der Medien.
Der Artikel erscheint auch auf der Seite der Paneuropabewegung Österreich.
Veröffentlicht am 4.Mai 2018.
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