Für Kaiser Karl kam der Zerfall des Donauraumes einer Katastrophe gleich. Klar formulierte er die Gefahren, wenn der Donauraum zerstückelt blieb: in dieses geopolitische Vakuum würden andere Mächte hineinstoßen, vor allem Deutschland, dessen preußischer Militarismus nur scheinbar zerschlagen schien. Aus diesem Grund warb er auch aus der Schweiz heraus ununterbrochen für eine enge Zusammenarbeit der Donaustaaten bzw. für eine Donauföderation. Die Pariser Vorortverträge hatten, anstatt die Grundlage für einen dauerhaften Frieden zu schaffen, vielmehr die Basis für die nächste kriegerische Auseinandersetzung gelegt. Zweimal versuchte Karl, zumindest in Ungarn den Thron zurückzugewinnen – der Masterplan dahinter war die Donauföderation. Beide Versuche scheiterten und die Alliierten verbannten die Familie auf die Atlantikinsel Madeira, wo Karl entkräftet am 1. April 1922 an einer Lungenentzündung starb. Er ist begraben in der Kirche Nossa Senhora do Monte oberhalb von Funchal.
Kaiserin Zita ging mit ihren sieben Kindern, das achte Kind kam posthum auf die Welt, nach Spanien, später nach Belgien, und widmete sich deren Erziehung und Ausbildung. Vor allem der Erstgeborene Otto nahm sich seiner ererbten Pflichten, nämlich der Verantwortung für Österreich und Mitteleuropa an. Sein Doktorat legte er 1933 an der Université Catholique de Louvain (Löwen in Belgien) ab. In den darauffolgenden Jahren widmete er sich dem Kampf gegen den Nationalsozialismus und gegen den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Während des Krieges führte er seinen Einsatz für die Befreiung und Wiedererstehung Österreichs sowie für die anderen Länder der ehemaligen Monarchie vom amerikanischen Exil aus fort.
Eine Klarstellung zum Kaiserlich Österreichischen Franz Joseph-Orden (1849 – 1919)
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